Mein Weg zur psychosomatischen Physiotherapie im Therapie-Wald
Warum ich verstehe, was du durchmachst
Kennst du das Gefühl, wenn dein Körper einfach nicht mehr kann – aber niemand versteht, warum? Wenn die Ärzte sagen „da ist nichts zu finden“, aber du genau weißt, dass etwas nicht stimmt? Wenn der Rücken schmerzt, der Kopf dröhnt und die Erschöpfung dich einfach nicht loslässt, egal wie viel du schläfst?
Ich kenne dieses Gefühl. Nicht nur als Therapeutin, die Patienten mit genau diesen Symptomen behandelt – sondern aus eigener, schmerzhafter Erfahrung.
Meine Geschichte: Zwei Burnouts und der Weg zurück
Ich heiße Ida Hameete, bin Physiotherapeutin und auf psychosomatische Physiotherapie spezialisiert. Heute arbeite ich im Wald bei Freirachdorf im Westerwald mit Menschen, die unter chronischen Schmerzen, Stress-Symptomen und Erschöpfung leiden. Aber mein Weg hierher war alles andere als geradlinig.
Ich hatte zwei Burnouts. Zwei Mal hat mich mein Körper gezwungen anzuhalten – weil ich es selbst nicht konnte. Zwei Mal dachte ich, ich müsste einfach nur besser funktionieren, mich mehr anstrengen, noch strukturierter arbeiten. Und zwei Mal hat mir mein Körper gezeigt: So funktioniert das nicht. Auch das musste ich lernen, obwohl ich es damals als psychosomatische Physiotherapeutin trotz Businessjob besser hätte wissen sollen. Aber heute bin ich sehr froh über diese Erfahrungen, sie haben mich zu einer andern Therapeutin gemacht als ich zuvor war.
Das erste Mal war es die Gartenarbeit, die mich zurück ins Leben holte. Die Hände in der Erde, das Wachstum beobachten, draußen sein. Es war keine spektakuläre Heilung – es war das geduldige, kontinuierliche Wieder-in-Kontakt-kommen mit mir selbst. Die Natur hat mir damals mehr geholfen als alles andere. Sie hat mir nicht gesagt, ich müsse mich zusammenreißen. Sie hat mir Zeit gegeben.
Das zweite Mal war es der Wald. Jeden Tag bin ich mit Paolo, meinem Lagotto Romagnolo, durch die Wälder hier im Westerwald gelaufen. Keine Leistungsziele, keine To-Do-Listen – einfach nur Gehen, Atmen, Sein. Der Wald hat mich wieder aufgefangen, ohne Bewertung, ohne Druck.
Diese Erfahrungen haben mir etwas Entscheidendes gezeigt: Unser Körper braucht mehr als Ruhe und Schmerzmittel. Er braucht Verständnis, Bewegung und Verbindung – mit der Natur, mit uns selbst.
Der Mensch hinter der Therapeutin
Ich bin nicht nur Physiotherapeutin. Ich bin Mutter von zwei Schulkindern, verheiratet, und ich kenne den Spagat zwischen Arbeit und Familie aus eigener Erfahrung. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn du abends auf dem Sofa sitzt und denkst: „Ich habe heute nichts für mich gemacht.“ Ich kenne die Schuldgefühle, wenn du Nein sagst. Ich kenne die Erschöpfung, die nicht weggeht, egal wie viel Kaffee du trinkst.
Und ich kenne die Arbeitswelt, aus der viele meiner Patientinnen kommen. Nach meinem Physiotherapie-Studium in den Niederlanden habe ich jahrelang in der Wirtschaft gearbeitet – als Product Ownerin, Projektleiterin, sogar als Teamleiterin in DAX-Unternehmen. Ich habe Deadlines, Meetings, E-Mail-Fluten und Projektdruck erlebt. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Chef noch eine „dringende Aufgabe“ hat, obwohl dein Kalender schon voll ist. Ich kenne den Stress, die Anspannung, das Gefühl, nie genug zu sein.
Diese Erfahrungen machen mich nicht zu einer besseren Therapeutin als andere. Aber sie helfen mir, dich zu verstehen – nicht nur als Patientin mit Symptomen, sondern als ganzen Menschen mit einem vollen Leben.
Mein fachlicher Hintergrund: Mehr als nur Physiotherapie
Mein Physiotherapie-Studium habe ich an der Avans Hogeschool in Breda (Niederlande) von 2009 bis 2013 absolviert – ein vierjähriges wissenschaftliches Hochschulstudium mit internationalem Standard. In den Niederlanden ist psychosomatische Physiotherapie ein etablierter Fachbereich, und schon während meiner Ausbildung lernte ich das biopsychosoziale Modell kennen: Die Überzeugung, dass Körper, Psyche und soziales Umfeld untrennbar miteinander verbunden sind.
Seitdem habe ich mich kontinuierlich weitergebildet, weil ich meinen Patientinnen mehr bieten möchte als „Schema F“-Behandlungen:
Solution Focused Brief Therapy (SFBT) nach Elliott Connie: Eine wissenschaftlich fundierte Methode, die sich auf Lösungen und Ressourcen fokussiert statt auf Probleme. SFBT ist laut aktueller Forschung nachweislich wirksam bei chronischen Schmerzen und Stress-Symptomen und zeigt vergleichbare Ergebnisse wie etablierte Therapieformen (Kim et al., 2019; Schmit et al., 2024).
Osteopathie-Weiterbildung: Aktuell befinde ich mich in einer dreijährigen Osteopathie-Fortbildung, um mein manuelles Handwerk noch weiter zu verfeinern und den Körper noch ganzheitlicher zu verstehen.
Mediation: Als ausgebildete Mediatorin kann ich dir helfen, innere Konflikte zu klären – zum Beispiel zwischen dem Teil in dir, der Pause braucht, und dem Teil, der Leistung bringen will.
Warum im Wald?
Die Frage bekomme ich oft: „Warum behandelst du im Wald und nicht in einer normalen Praxis?“
Die Antwort ist einfach: Weil die Natur unterstützt. Und das ist keine esoterische Behauptung, sondern wissenschaftlich gut belegt. Studien zeigen, dass Bewegung in der Natur (Green Exercise) nachweislich Stress reduziert, Schmerzen lindert und das allgemeine Wohlbefinden steigert (Barton & Pretty, 2010). Der Wald wirkt beruhigend auf unser Nervensystem, senkt den Cortisol-Spiegel und hilft unserem Körper, aus dem Dauerstress-Modus herauszukommen.
Ich habe es selbst erlebt. Der Wald hat mir geholfen, als nichts anderes mehr funktionierte. Und deshalb möchte ich diese Erfahrung mit meinen Patientinnen teilen.
Natürlich ist es Physiotherapie – kein Waldspaziergang, keine Esoterik. Du bekommst konkrete Übungen, manuelle Techniken, Atemarbeit und therapeutische Gespräche als ressourcenorientiertes Coaching. Aber das alles findet in einem Umfeld statt, das deinem Körper signalisiert: Du bist sicher. Du darfst zur Ruhe kommen.
Paolo – mehr als nur ein Hund
Paolo, mein zweijähriger Lagotto Romagnolo, ist bei fast jeder Behandlung dabei. Er ist kein ausgebildeter Therapiehund, aber er hat eine Gabe: Er spürt, wenn jemand traurig ist, gestresst oder überfordert. Dann kommt er einfach und legt seinen Kopf auf dein Bein. Ohne zu urteilen, ohne etwas von dir zu wollen. Nur da sein.
Viele meiner Patientinnen sagen später, dass Paolo ihnen geholfen hat, wieder zu fühlen – ohne Worte, ohne Druck. (Und keine Sorge: Wenn du Angst vor Hunden hast oder Paolo nicht dabei haben möchtest, ist das natürlich auch okay.)
Was ich dir bieten kann
Ich arbeite ausschließlich mit Privatpatientinnen und Selbstzahlerinnen – nicht weil ich exklusiv sein möchte, sondern weil ich mir für jede Patientin 60 Minuten Zeit nehme. Keine 20-Minuten-Takte, kein Zeitdruck. Du bekommst meine volle Aufmerksamkeit, und wir arbeiten so lange an deinem Körper, wie du es brauchst.
Als Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse bist du als Selbstzahlerin sehr herzlich Willkommen in meiner Praxis. Leider wir dir die Therapie im Therapie-Wald von deiner Krankenkasse nicht erstattet.
Mein Ansatz ist:
- Ganzheitlich: Ich schaue auf deinen Körper, deine Emotionen und deine Lebenssituation – aber ich bin Physiotherapeutin, keine Psychotherapeutin.
- Wissenschaftlich fundiert: Alles, was ich tue, basiert auf aktueller Forschung und evidenzbasierten Methoden.
- Individuell: Du bist kein Fall, sondern ein Mensch mit einer einzigartigen Geschichte.
- Ressourcenorientiert: Ich schaue nicht darauf, was bei dir „kaputt“ ist, sondern darauf, was in dir bereits funktioniert – und wie wir das stärken können.
Du bist nicht allein
Wenn du das hier liest und denkst: „Genau so fühle ich mich“ – dann lass mich dir eines sagen: Du bist nicht verrückt. Deine Schmerzen sind real. Und du verdienst es, gehört zu werden.
Vielleicht hast du schon so viel ausprobiert. Vielleicht bist du skeptisch, ob wieder eine neue Behandlung wirklich etwas bringt. Das verstehe ich. Ich war auch skeptisch – zweimal sogar. Aber ich habe gelernt: Es gibt einen Weg zurück. Er ist nicht immer schnell, nicht immer einfach, aber er ist möglich.
Ich kann dir nicht versprechen, dass ich dich heile. Aber ich kann dir versprechen, dass ich dich verstehe. Dass ich dich ernst nehme. Und dass ich mit dir gemeinsam schaue, was dein Körper braucht, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Hast du Fragen?
Wenn du mehr über mich, meine Arbeit oder psychosomatische Physiotherapie wissen möchtest – ruf mich gerne an. Wir können in Ruhe sprechen, und du kannst entscheiden, ob mein Ansatz zu dir passt.
Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.
Deine Ida
Literaturverzeichnis
Barton, J., & Pretty, J. (2010). What is the best dose of nature and green exercise for improving mental health? A multi-study analysis. Environmental Science & Technology, 44(10), 3947-3955. https://doi.org/10.1021/es903183r
Kim, J. S., Brook, J., & Akin, B. (2019). Solution-focused brief therapy with substance-using individuals: A randomized controlled trial study. Research on Social Work Practice, 29(4), 452-463.
Schmit, E. L., Schmit, M. K., & Lenz, A. S. (2024). Effectiveness of solution-focused brief therapy: An umbrella review of systematic reviews and meta-analyses. Psychotherapy Research, 34(5), 634-648. https://doi.org/10.1080/10503307.2024.2406540